Dienstag, 30. August 2016

Flucht vor der Liebe

Fuer manche Menschen bedeutet, geliebt zu werden,
ein unerträglicher Schmerz.
Denn diese Liebe anzunehmen, wuerde bedeuten:
Liebenswert zu sein.
Also ist es einfacher zu vermeiden
und die Liebe abzuwehren.

Jedoch irgendwann holt sie einen heim.

A.López

Sonntag, 14. August 2016

Poesiefreie Zone

Poesiefreie Zone
Heute bin ich unpoetisch,
heute sprech ich geradeaus.
Heute wollen die Dinge beim Namen genannt werden,
nicht mehr in Hieroglyphen gebettet.
Lang genug haben sie darin geschlafen,
die Tatsachen, die ueber uns wachen
und uns den Schlaf rauben,
das wir keine Träume mehr träumen,
sie mit den Waffen der eiskalten Realität umzäunen.
Heute mach ich die Augen auf und schau geradeaus.
Heute blick ich nach vorne
und geh meinen Weg.

Eideen, 14.8.16

Pflichtbewusstsein

Pflichtbewusstsein

Ich bin nicht dafür da deine Bedürfnisse
zu befriedigen.
Ich bin auch nicht dafür da dein Pseudobewusstsein
zu befriedigen.
Wenn du der Ansicht bist, etwas von mir verlangen
zu dürfen oder müssen,
dann darfst du gerne dieser Ansicht bleiben.
Wirst du aber mit einer Forderung an mich herantreten,
indem du an mein Pflichtgefühl appellierst,
wirst du auf leere Räume stossen.
Ich bin für mich selbst verantwortlich und entscheide
selbst, ob ich etwas für dich tun möchte.
Wie schwierig ist es einen Wunsch oder eine Bitte
anzubringen?
Wie schwierig ist es um Verzeihung zu bitten?
Wie schwierig ist es sich selbst oder sogar noch vor
jemand anderes Fehler einzugestehen?
Wie erleuchtet kannst du dich sehen,
und steigst doch nicht von deinem hohen Sockel
hinab und trittst in Blickkontakt?
Weit mehr Gesten, die uns trennen, schwirren in
der Luft herum, weit mehr offene und versteckte
Kriegserklärungen.
Ein Krieg beginnt, wenn Grenzen nicht respektiert werden,
es braucht jeder seinen Raum und es ist auch genug Raum
für alle da.
Aber ich kann nicht einfach durchrennen.
Ungefragt.
Es mangelt dieser Welt an Sehen und Schauen.
Jeder rennt mit seiner gefärbten Brille herum und
kann von seinem Standpunkt nicht ab.
Diese Schwäche zeigen, indem ich mich zeige.
Das Schwache darf nicht schwach sein in der Welt
und das Starke darf nicht stark sein in dieser Welt.

Eideen, 14.8.16

Freitag, 12. August 2016

weit mehr

weit mehr
fürchten wir uns vor Liebe,
denn vor Schmerz oder Hass.
So sehr haben wir uns an diesen
pervertierten Dauerzustand gewöhnt,
dass geliebt werden und lieben
schier ausserirdisch erscheint
und unmöglich angenommen
werden kann.
Ja die Liebe ist, vor der wir uns
am besten zu fürchten wissen.
So nah kommt sie uns,
so unausweichlich,
dass wir in ihr nur Schreckliches
entdecken mögen,
um ihr auch noch
das Kleid der Unschuld
vom Leibe zu zerren,
sie zu vergewaltigen,
weil nicht sein darf,
was nicht kann.
Eine Haut von Schrecken,
Scham und Schande
überzieht den ganzen Planeten.
Darunter klebt und schmiert es
gewaltig.
Und kein Lichtstrahl erreicht
die Hautschichten darunter.
Wie kann nur Lebensfunke
sich entzünden erneut?

Eideen, 12.8.16

Donnerstag, 11. August 2016

blutendes Herz

Mein Herz blutet und will
nicht aufhören zu fliessen.

Es findet nicht die Hand,
die den Schmerz stillt.

Sie findet nicht den Ort
des Trostes.

Heimatlos irrt es umher
und will nicht begreifen.

Was nicht sein darf,
kann nicht sein.

Stärker als die Liebe
gebärdet sich die Angst.

Stärker als die Liebe
gebärdet sich die Unmöglichkeit.

Doch, was wahr ist,
verschwimmt hinter blutenden
Spiegeln.

Eideen, 11.8.16

Montag, 8. August 2016

Nein

Nein,

ich werde nicht den ersten schritt tun,
soviele erste schritte bin ich schon gegangen,
dass es mir wie eine repetition einer repetition
vorkommt...und sich mir nur noch der kopf dreht.

ich kann das gut mit dem ersten schritt,
denn ich bin die, die immer bereit war entgegen kommen
zu zeigen.
doch irgendwann ist schluss damit.
 
ich nehme dir nicht mehr die chance auf mich zuzugehen.
ja ich stehe hier, ich bin doch da, wo ich sein möchte.
muss nicht an den ort kommen, wo jemand abholbereit ist.
 
nein, ich lege mein therapeutendasein für immer ab,
lege diese gut bekannte rolle ab.
ich bin müde des gebens und ich bin jetzt einfach für
meine bäche und flüsse und seen da.
 
sie schauen traurig und trüb aus ihren gewässeraugen.

Eideen, 8.8.16

Sonntag, 7. August 2016

Die Zeit heilt alle Wunden?

Die Zeit heilt alle Wunden?

Die Zeit lässt alle Wunden verblassen. Im Grunde bleibt nur das Schöne. Das Vergessen des Schmerzes hilft dabei vor neuem möglichen Schmerz zu flüchten. Wenn man im Schönen ist, kennt man nicht den Schrecken, wenn man im Schrecken ist, kennt man nicht mehr die Freude.
Doch kann man immer zur Freude verführt werden.
Aber am Ende des Lebens holt es einen wieder ein oder durch einen schweren Schicksalsschlag.
Da fällt einem alles wieder ein, was man doch im Leben vorhatte, was man für Möglichkeiten ausgeschlagen hat, welche Chancen man nicht ergriffen hat,
wirklich lebending zu sein und sich zu erleben in grösster Freude und grösstem Glück...

Das ist eines, was Sterbende wirklich bereuen.
Da gibt es auch einen Film, wo dies gezeigt wird.
Es macht einen noch am Ende traurig, wenn man Chancen,
die mit dem Herzen zu tun haben, nicht ergriffen hat.
Und dann ist es zu spät.
Und dann ist es vorbei...das wars.
Darum heisst es ja, lebe so, als wenn heute dein letzter Tag wäre.
Das bedeutet wiederum, vergiss nicht den Menschen, die du magst und liebst ihnen heute noch zu sagen, wie sehr du sie lieb gewonnen
hast.

Eideen, 7.8.16

Samstag, 6. August 2016

Mit den Augen des Liebenden

Mit den Augen des Liebenden

Ich kenne dich und deine tiefsten Ängste
und deine tiefsten Wünsche.
Ich bin dein Seelenfreund und dein grösster Feind.

Wer, wenn nicht ein Liebender durfte das erfahren.
Wer, wenn nicht ein Sehnender durfte das schauen.
Wer, wenn nicht ein Wissender durfte das erkennen.

Warum sollte ein Liebender dies zu seinem Vorteil nutzen?

Nein, nicht die Liebe kippt in Feindschaft.
Es ist nur das Unbeantwortete
in deinem sich entziehenden Blick.

Ana López, 7.8.16

Zu sehr lieben

Zu sehr lieben
Du bist nicht mehr mein erster Gedanke und mein
letzter Gedanke am Tag.
Nur manchmal noch huscht du vorbei und es schmerzt
in meiner Brust, wie wenn du zufällig mir
über den Weg gelaufen wärest.
Ich mag mich nicht mehr dem Verlust ergeben.
Nie war ich dein erster Sonnenstrahl und letzter Kuss zur Nacht.
Fremd war ich in fremden Räumen.
Unaufgeräumtes Zaumzeug.
Die Angst hat über die Neugier gesiegt.
Die Sicherheit über das Verlangen.
Auch wenn es kein Schlachtfeld war,
liegt das Innere verwundet da.
Eideen, 7.8.16