Dienstag, 21. November 2017

Cernunnos



Cernunnos

Ich rufe dich im fahlen Licht der leisen blauen Stunde.
Wenn es still wird, und die Farben verblassen, leuchtet dein
tiefgrünes Herz wie ein warmer Schauer durch meine Adern.

Wenn die Düfte steigen, und die Nacht sich ausbreitet,
steigst du hinab zum Mondlichtplatz.
Und alle Tiere versammeln sich
in einem Moment des Kreises.

Erhaben, mächtig und eindringlich,
prunkvoll, majestetisch, wie ein König,
voller Kraft und Selbstverständnis,
bitte ich um Einlass in dein Reich.

Wild und ungestüm, wie ein ausbrechender
Frühling, wie ein nicht zu bändigender Sturm,
oder auch einfach durchdringend liebend,
so erscheinst du dem, der sich dir in Respekt
gebärdet.

Hier bin ich, reich mir deinen Becher,
denn heute ist ein Festtag.

Ana María, 21.11.17

Donnerstag, 16. November 2017

Die Träumende

Die Träumende

Ich schliesse meine Augen und sinke in mich hinein, je tiefer ich sinke, umso weiter wird mein Sein, durchfliesse Welten, Kosmen und alle Ebenen...heimwehtrunken, süssen Nektar vernehmend, schwebt ganz zielgerichtet meine Schmetterlingsseele zu dem Trank, der sie nährt ....und webt Geschichten aus Lichtfäden...
genährt und gestärkt kehre ich aus weiten Fernen heim in meinen Leib, bereichert durch die Säfte der Nacht und ich webte das Morgen, das Gestern, das Jetzt...
und da ist kein Trug, kein Trübsal, sondern Gewissheit, ich navigiere mein Seelentraumschiff durchs Leben hindurch zu dem Ort meiner Bestimmung...
flutendes Sternenkleid überwältigt meine irdische Beflissenheit...
Eideen, 16.11.17