Was ist Liebe, wenn sie nicht Gewohnheit, nicht Pflicht, nicht Erfüllung, nicht Einfachheit, nicht Definition ist...
Liebe ist jemand, weil er so und so ist?
Nein, wenn er morgen anders wäre, was er sowieso ist, würde ich dann nein sagen zu ihm, weil er das und das gesagt hat, getan hat, gemeint hat?
Was wäre das für eine Liebe, die endet an einer einzelnen Tat, an einem einzigen, oder auch an vielem Missfallen...
Liebe ist weit mehr ein Hingezogensein, ein Unwiderrufliches, ein Unvorhersehbares, ein Einbruch aus einem fernen Planeten, gegen den man sich wahrscheinlich nur im Grunde erfolglos wehren könnte...
Ein Paradoxon, denn auch Liebe und Hass kann wohl gleichzeitig sein. Unbegreifbar...unfassbar.
Sie entzieht sich jeglicher Definition und macht uns vollends unbegreiflich.
Ich liebe dich, einzig und allein weil du bist. Und das du bist hängt nicht an Definitionen.
Ich sehe dich in deiner Schönheit, in deiner Not, in deiner Verwundbarkeit und darin sehe ich meine Not, meine Schönheit, meine Verwundbarkeit.
Und trotzdem bedarf es auch immer wieder eines Bemühens, einer Entscheidung, ja ich will dich, trotz oder gerade deswegen wie du bist. Auch wenn ich es nicht begreife, mal nicht mag, mal richtig scheisse finde, mal mich rasend macht.
Kann mein Herz dann weiter offen bleiben, für dich, der du bist.
Es ist auch eine Illusion dieses Hingezogensein, die Illusion, du könntest für mich sein, selbst das kann ich nicht festhalten.
Die Freude, die loslässt ist eine Grosszügige, eine die nicht klammert an Bildern, die den Moment erfüllt und schon ist er wieder vergangen.
Das Erfülltsein und Eintauchen in eine Extase des Augenblicks, das darin ganz aufgehen und weiterziehen und gleichzeitig ewig darin bleiben.
Ein Teil kommt aus der Ewigkeit und erkennt sich darin wieder. Und auch dafür brauch ich nicht den andern, aber ich freue mich am Wiedererkennen, einer uralt bekannten Melodie, die nur du so spielen kannst, so unverwechselbar...fast hypnotisch wie von Sinnen, folgt meine Seele dieser Melodey....
Eideen, 24.6.16
