Samstag, 29. Oktober 2016

Jetzt


Jetzt

Es bedarf in diesen Zeiten einer grundlegenden Radikalisierung, 
Radikalisierung im Sinne von Rückbesinnung auf unsere Wurzeln, 
auf all das, was uns trägt, erhält und erschaffen hat. 
Fuer diese Radikalisierung wird jeder Opfer zu bringen haben. 
Er /sie wird all das Überflussige, Überschüssige, Überdrüssige abgeben, 
was ablenkt von dem, was jetzt dran ist,
worum es jetzt in deinem Leben geht.
Das wird nicht immer einfach und leicht und fliessend werden. 
Wir haben uns so sehr an ein Fremdversorgtwerden gewoehnt. 
 
Ana López, 29.10.16

Mittwoch, 26. Oktober 2016

desert of my soul

desert of my soul


arriving at a place
where there was nothing
nothing but hot dissolving sand
so my soul was dissolving
in this warm smooth bed
calm to my soul
covering it like blanket
like my mother did
once at night
as child

discovering me
beeing covered
by nothing
but only
my own
soul


desierto de mi alma

alcanzé un lugar
donde nada existía
sinó arena ardiendo fluyendo
como mi alma difluyendo
en este lecho abrigante
como la cobertura
mi madre usaba
para cubrirme
de noche
como
cría

así
me encuentro cubrida
por nada
menos
mi propia
alma



Eideen, 26.10.16


inspired by Estas Tonne, "Internal Flight"


Ein neuer Mensch

Ein neuer Mensch

ist eine neue Welt. Erst gehen wir
wie Entdecker daran,
diese unbekannten Gefilde zu entdecken
mit Staunen, mit viel Freude, mit Vorbehaltlosigkeit
entdecken wir ihre Beschaffenheit, ihre Farben,
ihren Duft und Klang, ihre Wiesen, Felsen und Bäche.

Und dann fangen wir an diese neue Welt zu umzäunen,
zu umgrenzen, zu beackern, Bäume rauszureissen, Flüsse
zu begradigen, Betonklötze zu bauen,

wie die Betonklötze in unseren Köpfen, die bleischwer
sind und das Innen vom Aussen abketten.

Und irgendwie geht der Charme, der Glanz,
die Unbeschwertheit, der einzigartige Duft,
das Staunen, die Begeisterung verloren.

Und dann ist dieser neuer Mensch
eine Schublade in deinem Denkkasten

und im Grunde hast du seine Welt
nie gekannt, nie Zutritt erhalten,
zu den unbefleckten Schönheiten
seiner Fauna und Flora,

denn eine dicke Mauer von Angst verbarg
all die versteckten Schönheiten,

ein unüberwindlicher Sumpf,
der dich hinabzog,
war dazwischen.

Eideen, 26.10.16



Sonntag, 23. Oktober 2016

Das Schweigen der Worte

Das Schweigen der Worte

Wie im Stummfilm laufen sie an mir vorbei
und tanzen einen wilden Tanz der Buchstaben.
Kein Sinn trifft mein Ufergras,
keine Regung tropft in meine Pfützen.
Hohl und leer sind sie geworden,
wie unter fernen Schreien weit fort
getragen.
Das, was zu sagen wäre, bleibt ungesagt,
das, was zu berühren wäre, bleibt in starrer
Geste.
Das, was zu wagen wäre, bleibt mutlos
entkräftet.
Das, was zu hoffen wäre, sinkt hinab
ins uferlose Jenseits.
Das Schweigen im Wort, wie aufgestellte
Speere richten sich die Buchstaben
gegen all das Ungesagte.

Ana López, 23.10.16

Heilungsfeld

Heilungsfeld

Ich betrete das Feld,
in dem Heilung geschieht.
Ich bade in einem violetten Licht,
in diesem Licht geschieht Wandlung
und Waschung, alles was abgestorben ist,
löst sich auf in nichts, wird geklärt und gesegnet.
Ich betrete das Feld, in dem jetzt Heilung geschieht.
 
Eideen, 20.10.16

Donnerstag, 13. Oktober 2016

Stell-dich-ein mit dem Tod

Ich hab ein Stell-dich-ein mit dem Tod,
zum Rendevouz treff ich mich mit ihm.
Schon lange schwarz zu Schwarz
den Kaffee schlürfen,
dabei über die unwiederbringlichen Dinge
zu plaudern,
hab ich mir gewünscht.
Die ganzen Allüren und Etitüden zu
begiessen, mit dem, der weiss,
was vanitas in Wahrheit ist.
Ganz unverdrossen ihm ins Auge
schauen, sofern er noch eins hat,
was ich nicht vermute.
Oder eben eins, was du nicht erträgst,
sobald du es erblickst.
Es war ganz nett, das Rendevouz
mit ihm.
Es gab zum Schluss noch einen Deal,
denn manches Mal lässt er mit sich verhandeln,
dass er dich wieder gehen lässt.
Ab jetzt seist du mein Freund an meiner Seite,
sodass jeder meiner Schritte sei gezählt.
Eideen, 13.10.16

Er-inne-rung

Er-inne-rung

Es liebt sich mir hindurch durch alle Einsamkeit.
Es tragt sie hindurch im Schmerz durch alle Gezeiten.
Nun färbe ich mein Angesicht in aschefahlem Ton.
Die Farbe mir vom Leibe kratze, bis nur bleibt das trockne Gebein.
Und wenn noch Reste mir ein Ich einflössen, wünsch herbei die Stürme mir,
die brausenden Winde mögen zerfetzen mein Ohr, zerschellen mein Kopfgebein.
Sodass nur Staub noch bliebe, Staub in Staub gelegt.
Verwaschen mein Name, verklungen meine Stimme, tonlos der Schrei,
niemals gekannt.
Und alle Töne nur ein Surren noch und kennen keinen Ort, das Echo hergibt.
So verhallt der tonlose Ton in niemals gekannten Universen.
Eideen, 13.10.16

Dienstag, 11. Oktober 2016

Ich bin das andere Du.


Ich bin das andere Du

Vor mir wegzurennen,
ist im Grunde das Gleiche
wie vor dir selbst wegzulaufen.
Dann bin ich dein abgespaltener
Seelenanteil, den du nicht haben willst,
den du nicht sehen willst,
der dir lästig ist,
erinnert er dich doch
an alles, was du verdrängt hast,
was du zwar bist,
aber nicht sehen willst. 
Darum ist es leichter,
den anderen wegzustossen,
als sich selbst im Spiegelbild
anzuschauen.
Wie lange wirst du dein Spiegelbild
ertragen, bevor du es
zerschmetterst?

Eideen, 11.10.16

Sonntag, 9. Oktober 2016

All die Lieben

All die Lieben


die vom Winde verwehten,
die in die Seele gebrannten,
die niemals gekannten,
wo weilen sie, wenn es einen Ort
für sie gibt.
Dieser Ort kennt kein Gestern,
kein Morgen,
kennt weder Leid noch Sorgen,
dort reift sie und brütet
und strahlt sie und weilt sie,
unverändert jenseits aller
Geschichten, die sie brachen,
sie vernichteten, sie verleugneten,
sie lächerlich machten, sie verspotteten
und sie töteten: Sie, die Strahlende,
niemals wirst du sie finden können,
an dem Ort ihrer Quelle,
wenn du nicht selbst zu ihr wurdest,
ganz und gar wie das herrlichste
Panorama der Natur sich vor dir
ergiesst in seiner Unschuld
und in seiner reinsten Schönheit.
Eideen, 9.10.16





Samstag, 8. Oktober 2016

Deine sicheren Gefilde

Deine sicheren Gefilde

Die Trotzburg deiner Angst,
unbezwingbar, unerreichbar.
Sicher,
ja sicher!
Fest- ung zugeschlossen,
für immer verbannt.
In Stein gehalten,
bis auch du wirst
versteinert.
Und dann hilft auch
kein Weinen und
Jammern mehr.
Es gibt eine Zeit
zum Leben,
zum Schnappen
nach Luft,
wenn du auftauchst,
doch mit diesen
Tonnen an schweren
Gewichten
sinkst du
für immer
auf den Meeresgrund.
In verschwommenen
Grautönen
bewegt
sich dann das Leben.
Das genügt dir
in deiner sicheren
Trotzburg.

Eideen, 8.10.16

Erwachen


Erwachen


Einst waren wir wach, 
nun sind wir in tausendjährigem Schlaf 
gebannt,
in Besinnungslosigkeit gefangen 
und in Narkose 
versetzt.

Wenn wir wach wären,
würden wir all die Werke und Worte der Verwüstung
nicht dulden
und aufstehen für das Leben, für die Liebe, für die Freude,
für das reine Sein.
Manche werden durchgeschüttelt und gerüttelt,
öffnen
ein oder zwei Augen,
denn es wird Zeit, die Augen dauerhaft 
zu öffnen.
Manche wachen schnell aus dem Koma auf, 
manche brauchen Jahre,
andere nie.
Zunächst wirkt alles verschwommen 
und wie fremd, 
doch mit neuen Ohren und Augen
ergibt all das Vorher 
keinen Sinn mehr.
Du gehst deinen Weg, ohne mehr auf Andere zu hören
oder zu schauen.
 
Eideen, 8.10.16





Donnerstag, 6. Oktober 2016

Ganesha Willow Tree


Ganesha Willow Tree

you are seeking for wisdom,
you are seeking for your essence

come and feel
come and open your eyes

you may travel to the last
corner of earth

and regress finding me
waiting for you

to tell you
all you are searching

for

is in you

Eideen, 6.10.16

Dienstag, 4. Oktober 2016

Licht und Nacht



Licht und Nacht

verbunden wie Hand
die andere hält
Schrecken der Nacht
in Licht gebannt
Licht im Grellen
verweht in Wellen
Licht und Nacht
und Nacht und Licht
verflicht´ dein Sein
zum Zopf ohn End

Eideen, 4.10.16

Nada Brahma




Alle Worte der Welt zerfallen zu Staub, wenn du im Ton aufgehst.
Alles, was wir sind, ist nichts weiter als Ton und Schwingung.
Nada Brahma Nada Brahma Nada Brahma

Eideen, 4.10.16