Montag, 26. Juni 2017

Sonnenwend---Initiation in dein wahres Selbst




Ich habe die Sonne gewendet und an dem gefallenen Baum gelehnt. 
Der Himmel gab mir grau, dahinter nahm ich alle Farben wahr. 
So ist die Sonne meine stetige Begleiterin im Herzen.
Nun warte ich auf das Herzensblatt zum Wenden:

Ich bin die, auf die ich gewartet habe.

Eideen, 25.6.17

Glasperlenspiel

Glasperlenspiel

Erst ein kleiner Kick,
der das Bild verrückt,
dann ein Stoss,
der die Kugeln ins Rollen bringt,
zum Schluss ein
Perlenbild.


Alles funkelt ganz anders.
Und alles bleibt beim Alten.
Es sind immer wieder
die gleichen Perlen.

Nun zögerst du,
der Spielzug ist an dir.
Kraftlos lässt du die Kugel
los wie ein nicht mehr haltbares
Traumbild.

In der Ferne verliert sich das Klickern,
das Funkeln verblasst
zu verwaschenem
Pastell.

Es war nur ein Klick.

Eideen, 25.6.17


Freitag, 23. Juni 2017

Der sichere Hafen der Ehe



Der sichere Hafen der Ehe


ist dein sanftes Ruhekissen,
dein Ort des Vergessens,
dein Ort der absoluten Richtigkeit,
konform mit dem, was alle wollen,
alle sagen, was gut und richtig für dich ist.
Der Ort der Erfüllung all deiner Wünsche
und Sehnsüchte nach Heimat und Geborgenheit.
Wie an Mamas Brust saugst du das Mantra
der Richtigkeit ein...
Hier kehren ein die bekannten Segler, die Tanten und Onkels, allen voran
die Schwiergermütter und -väter, die ganz genau wissen, welchen Kurs du zu fahren hast.
Du brauchst nicht mehr fragen, nicht mehr selbst atmen,
der sichere Hafen atmet dich, atmet dich ganz ein.
Du bist der kleine Kutter da am Rand, der sich nicht mehr bewegen muss,
dessen Zukunft vorhersehbar ist wie das letzte Amen des Pfarrers am Sonntag.
Piratenschiffe sind nur auf dem weiten Meer zu finden,
sie ankern nicht an Land.
Ihre Lust ist ihre Freiheit, ihre Nichtunterwerfung,
ihr Los ihre Heimatlosigkeit.

Eideen, 23.06.17

Mittwoch, 14. Juni 2017

SPREU

SPREU

die sich vom Weizen trennt,
herab fällt das Manna,
das dich wirklich nährt.

Schallendes Lachen
erbebt über das Land,
verkrustete Erdschichten,
LOCKERN sich zu
chaotischen Spielsteinen.

Würfle dein Glück neu
heraus, wecke deinen Frosch.
Er entpuppt sich als
dein Maskotchen.

Über den Tälern schallt
ein UNBEKANNTES Lied,
dass an Heimat erinnert.
Es hat weder Vergangenheit
noch Zukunft.

EWIGPRÄSENT
tönt es durch die Lande,
für taube Ohren
unerhört.

Eideen, 14.06.17

Freitag, 9. Juni 2017

Weiter gehen

Weiter gehen
Und ich gehe weiter
Schritt für Schritt
und ich halte auch mal
an.


Und du bist
eingeladen
mit mir ein Stück
zu gehen.

Doch es ist
mein Weg
und ich weiß
nicht, ob
ich noch mal
bereit bin
wegen Dir
Umwege zu
gehen,

Dich zu tragen,
weil dein Flügel
gebrochen,
weil du krank
bist.

Auch meine
Kraft ist
endlich.
Aber vor
Allem,

wer wäre
ich,
die ich
meinen Weg
verließe
dir zuliebe?

Und was ist
mit deinem
Weg?

Ana López, 9.6.17

Mittwoch, 7. Juni 2017

Unterlassungssünden

Die grössten Sünden der Menschheit sind die Unterlassungssünden.
 
Ich hab dir nicht meine Liebe gestanden.
Ich hab dir nicht meine Ehrfurcht und Dankbarkeit gezeigt.
Ich hab dich ignoriert, während du dauerndzu sanft an meine Tür geklopft hast.
Ich hab dich links liegen gelassen, obwohl ich dich gesehen habe.
Ich hab mich dir verweigert, obwohl ich hätte da sein können.

So schauts aus.

Siehe; ich komme wie ein Dieb in der Nacht, werde ich dich dann schlafend vorfinden???


Einmal Nachdenken und Zurück.

Montag, 5. Juni 2017

Was Wo Wie Warum





Was

Was kann
ein Stein schon
fuehlen...
Ist es nicht
die Welt, die
du in deiner
Hand trägst?


Wie

Wie
fliesst
das Wasser
den  Bach hinab...
Hörst du
sein
unendlich
Rauschen?

Wo

Wohin
trägt der Wind
dich fort,
das weiter als ein
Hauch
von deiner Seele
sei?


Warum

Warum
sehe ich
kein Licht
auf diesen Wegen,
mag es sein,
dass mein Leuchten
alles Sehen überragt?

Eideen,

4.6. und 5.6.17


Zersplitterung

Zersplitterung

Und wenn wir uns zersplitterten,
ist es ein Stück Seele,
daß mir entrissen wird.
Und ein Ganzes nur noch
Stückwerk.


Auch die Splitter spiegeln
ein Ganzes.
Doch ich spüre die
Wunde der scharfen Spitze
in meinem Fleisch.

Und ziellos irre
ich umher, nach dir
zu fahnden, der
du nun ein anderer
bist in der fahlen Haut,
die du dir hast
überstülpen lassen.

Diese kalte Maske
deines Scheins hinter
der du manchmal
nicht mehr bist,
nicht mehr scheinst,
noch nicht mal mehr er-
scheinst.

Noch die Spur deiner
Selbst zu finden.
Der Splitter in deiner
Haut wäre ein zu
deutliches Zeichen
für Veränderung.

Die nicht sein kann
und nicht sein darf
gegen alle Gewohnheit,
gegen alle feste Struktur,
gegen alles Aufstreben,
dann gäbe es keinen
Wid(d) erruf mehr.

Ein sanftes Lämmlein
ist mein Ruhekissen
gegen jedes Auf-
begehren.

4.6.2017
Ana López