Sonntag, 18. Dezember 2016

Aalglatt (1.Rauhnachtstraum)



Aalglatt

Was wir mal waren
liegt im Sterben;
es hat einen Schlag
bekommen.

Die Aale paaren
sich nicht mehr;
sie gleiten nur mehr
aalglatt aneinander
vorbei.

Der Kreis, er schliesst
sich nicht.
Was in Runden gedacht,
liegt hier abgehackt.

Nur noch zum Räuchern
taugt er,
der tote Fisch.
Aalglatte Zeiten
stehen uns bevor.

Eideen, 18.12.16

Dienstag, 13. Dezember 2016

Herzlandebahn

Herzlandebahn

Die Aufprallgeschwindigkeit eines Asteroiden berechnen
und Unterwasserlandungen vorbereiten.
 
Gibt es einen grenzenlosen Raum in der Aortabahn?
Ausatem definieren
und deine Silben deklinieren.
 
Raketenstart zählt rückwärts,
könnte es sein, dass wir uns
heimwärts bewegen?

Eideen, 13.12.16

Mittwoch, 7. Dezember 2016

Advent, advent!

Advent, advent!
Wohin willst du ankommen
in dieser rastlosen Zeit?
Ein Licht, und noch eins,
überall ein Lichtermeer,
und alle bedeutungslos
geworden.
Wann geht bei dir ein Lichtlein
auf?
Zeit der Stille, Zeit der Einkehr.
Besinne dich auf dein Licht,
dann kann auch die
Dunkelheit nicht scheuchen.
Ich trage mein Herzlicht
zurück nach hause:
Herzenszeit.

Eideen, 4.12.16

Fernsucht

aufsaugen all die fremden Düfte und Farben
lauschen ins Ungewisse,
sich werfen ins Fremde,
verschmelzen mit den unbekannten Tönen
zu einer neuen Symphonie.
Tagträumen nachhängen
und sie leben.
Du lebst nur einmal.
Mich spüren neu.

Eideen, 6.12.16

Donnerstag, 1. Dezember 2016

Komm, komm wie du bist!






Komm, komm wie du bist!!!

wo ist der Ort,
wo zieht es mich hin,
wonach sehnt sich meine Seele...

all das ist sonnenklar,
der Verstand er will nicht ruhn,

doch meinem Herzen traue ich,
traue ich schon zu,
dass es mich führet
an den Ort, wo ich hingehör´...

drum höre deiner Seele Ruf...

komm, komm wie du bist,
du bist willkommen!!!

Eideen, 1.12.16

Samstag, 29. Oktober 2016

Jetzt


Jetzt

Es bedarf in diesen Zeiten einer grundlegenden Radikalisierung, 
Radikalisierung im Sinne von Rückbesinnung auf unsere Wurzeln, 
auf all das, was uns trägt, erhält und erschaffen hat. 
Fuer diese Radikalisierung wird jeder Opfer zu bringen haben. 
Er /sie wird all das Überflussige, Überschüssige, Überdrüssige abgeben, 
was ablenkt von dem, was jetzt dran ist,
worum es jetzt in deinem Leben geht.
Das wird nicht immer einfach und leicht und fliessend werden. 
Wir haben uns so sehr an ein Fremdversorgtwerden gewoehnt. 
 
Ana López, 29.10.16

Mittwoch, 26. Oktober 2016

desert of my soul

desert of my soul


arriving at a place
where there was nothing
nothing but hot dissolving sand
so my soul was dissolving
in this warm smooth bed
calm to my soul
covering it like blanket
like my mother did
once at night
as child

discovering me
beeing covered
by nothing
but only
my own
soul


desierto de mi alma

alcanzé un lugar
donde nada existía
sinó arena ardiendo fluyendo
como mi alma difluyendo
en este lecho abrigante
como la cobertura
mi madre usaba
para cubrirme
de noche
como
cría

así
me encuentro cubrida
por nada
menos
mi propia
alma



Eideen, 26.10.16


inspired by Estas Tonne, "Internal Flight"


Ein neuer Mensch

Ein neuer Mensch

ist eine neue Welt. Erst gehen wir
wie Entdecker daran,
diese unbekannten Gefilde zu entdecken
mit Staunen, mit viel Freude, mit Vorbehaltlosigkeit
entdecken wir ihre Beschaffenheit, ihre Farben,
ihren Duft und Klang, ihre Wiesen, Felsen und Bäche.

Und dann fangen wir an diese neue Welt zu umzäunen,
zu umgrenzen, zu beackern, Bäume rauszureissen, Flüsse
zu begradigen, Betonklötze zu bauen,

wie die Betonklötze in unseren Köpfen, die bleischwer
sind und das Innen vom Aussen abketten.

Und irgendwie geht der Charme, der Glanz,
die Unbeschwertheit, der einzigartige Duft,
das Staunen, die Begeisterung verloren.

Und dann ist dieser neuer Mensch
eine Schublade in deinem Denkkasten

und im Grunde hast du seine Welt
nie gekannt, nie Zutritt erhalten,
zu den unbefleckten Schönheiten
seiner Fauna und Flora,

denn eine dicke Mauer von Angst verbarg
all die versteckten Schönheiten,

ein unüberwindlicher Sumpf,
der dich hinabzog,
war dazwischen.

Eideen, 26.10.16



Sonntag, 23. Oktober 2016

Das Schweigen der Worte

Das Schweigen der Worte

Wie im Stummfilm laufen sie an mir vorbei
und tanzen einen wilden Tanz der Buchstaben.
Kein Sinn trifft mein Ufergras,
keine Regung tropft in meine Pfützen.
Hohl und leer sind sie geworden,
wie unter fernen Schreien weit fort
getragen.
Das, was zu sagen wäre, bleibt ungesagt,
das, was zu berühren wäre, bleibt in starrer
Geste.
Das, was zu wagen wäre, bleibt mutlos
entkräftet.
Das, was zu hoffen wäre, sinkt hinab
ins uferlose Jenseits.
Das Schweigen im Wort, wie aufgestellte
Speere richten sich die Buchstaben
gegen all das Ungesagte.

Ana López, 23.10.16

Heilungsfeld

Heilungsfeld

Ich betrete das Feld,
in dem Heilung geschieht.
Ich bade in einem violetten Licht,
in diesem Licht geschieht Wandlung
und Waschung, alles was abgestorben ist,
löst sich auf in nichts, wird geklärt und gesegnet.
Ich betrete das Feld, in dem jetzt Heilung geschieht.
 
Eideen, 20.10.16

Donnerstag, 13. Oktober 2016

Stell-dich-ein mit dem Tod

Ich hab ein Stell-dich-ein mit dem Tod,
zum Rendevouz treff ich mich mit ihm.
Schon lange schwarz zu Schwarz
den Kaffee schlürfen,
dabei über die unwiederbringlichen Dinge
zu plaudern,
hab ich mir gewünscht.
Die ganzen Allüren und Etitüden zu
begiessen, mit dem, der weiss,
was vanitas in Wahrheit ist.
Ganz unverdrossen ihm ins Auge
schauen, sofern er noch eins hat,
was ich nicht vermute.
Oder eben eins, was du nicht erträgst,
sobald du es erblickst.
Es war ganz nett, das Rendevouz
mit ihm.
Es gab zum Schluss noch einen Deal,
denn manches Mal lässt er mit sich verhandeln,
dass er dich wieder gehen lässt.
Ab jetzt seist du mein Freund an meiner Seite,
sodass jeder meiner Schritte sei gezählt.
Eideen, 13.10.16

Er-inne-rung

Er-inne-rung

Es liebt sich mir hindurch durch alle Einsamkeit.
Es tragt sie hindurch im Schmerz durch alle Gezeiten.
Nun färbe ich mein Angesicht in aschefahlem Ton.
Die Farbe mir vom Leibe kratze, bis nur bleibt das trockne Gebein.
Und wenn noch Reste mir ein Ich einflössen, wünsch herbei die Stürme mir,
die brausenden Winde mögen zerfetzen mein Ohr, zerschellen mein Kopfgebein.
Sodass nur Staub noch bliebe, Staub in Staub gelegt.
Verwaschen mein Name, verklungen meine Stimme, tonlos der Schrei,
niemals gekannt.
Und alle Töne nur ein Surren noch und kennen keinen Ort, das Echo hergibt.
So verhallt der tonlose Ton in niemals gekannten Universen.
Eideen, 13.10.16

Dienstag, 11. Oktober 2016

Ich bin das andere Du.


Ich bin das andere Du

Vor mir wegzurennen,
ist im Grunde das Gleiche
wie vor dir selbst wegzulaufen.
Dann bin ich dein abgespaltener
Seelenanteil, den du nicht haben willst,
den du nicht sehen willst,
der dir lästig ist,
erinnert er dich doch
an alles, was du verdrängt hast,
was du zwar bist,
aber nicht sehen willst. 
Darum ist es leichter,
den anderen wegzustossen,
als sich selbst im Spiegelbild
anzuschauen.
Wie lange wirst du dein Spiegelbild
ertragen, bevor du es
zerschmetterst?

Eideen, 11.10.16

Sonntag, 9. Oktober 2016

All die Lieben

All die Lieben


die vom Winde verwehten,
die in die Seele gebrannten,
die niemals gekannten,
wo weilen sie, wenn es einen Ort
für sie gibt.
Dieser Ort kennt kein Gestern,
kein Morgen,
kennt weder Leid noch Sorgen,
dort reift sie und brütet
und strahlt sie und weilt sie,
unverändert jenseits aller
Geschichten, die sie brachen,
sie vernichteten, sie verleugneten,
sie lächerlich machten, sie verspotteten
und sie töteten: Sie, die Strahlende,
niemals wirst du sie finden können,
an dem Ort ihrer Quelle,
wenn du nicht selbst zu ihr wurdest,
ganz und gar wie das herrlichste
Panorama der Natur sich vor dir
ergiesst in seiner Unschuld
und in seiner reinsten Schönheit.
Eideen, 9.10.16





Samstag, 8. Oktober 2016

Deine sicheren Gefilde

Deine sicheren Gefilde

Die Trotzburg deiner Angst,
unbezwingbar, unerreichbar.
Sicher,
ja sicher!
Fest- ung zugeschlossen,
für immer verbannt.
In Stein gehalten,
bis auch du wirst
versteinert.
Und dann hilft auch
kein Weinen und
Jammern mehr.
Es gibt eine Zeit
zum Leben,
zum Schnappen
nach Luft,
wenn du auftauchst,
doch mit diesen
Tonnen an schweren
Gewichten
sinkst du
für immer
auf den Meeresgrund.
In verschwommenen
Grautönen
bewegt
sich dann das Leben.
Das genügt dir
in deiner sicheren
Trotzburg.

Eideen, 8.10.16

Erwachen


Erwachen


Einst waren wir wach, 
nun sind wir in tausendjährigem Schlaf 
gebannt,
in Besinnungslosigkeit gefangen 
und in Narkose 
versetzt.

Wenn wir wach wären,
würden wir all die Werke und Worte der Verwüstung
nicht dulden
und aufstehen für das Leben, für die Liebe, für die Freude,
für das reine Sein.
Manche werden durchgeschüttelt und gerüttelt,
öffnen
ein oder zwei Augen,
denn es wird Zeit, die Augen dauerhaft 
zu öffnen.
Manche wachen schnell aus dem Koma auf, 
manche brauchen Jahre,
andere nie.
Zunächst wirkt alles verschwommen 
und wie fremd, 
doch mit neuen Ohren und Augen
ergibt all das Vorher 
keinen Sinn mehr.
Du gehst deinen Weg, ohne mehr auf Andere zu hören
oder zu schauen.
 
Eideen, 8.10.16





Donnerstag, 6. Oktober 2016

Ganesha Willow Tree


Ganesha Willow Tree

you are seeking for wisdom,
you are seeking for your essence

come and feel
come and open your eyes

you may travel to the last
corner of earth

and regress finding me
waiting for you

to tell you
all you are searching

for

is in you

Eideen, 6.10.16

Dienstag, 4. Oktober 2016

Licht und Nacht



Licht und Nacht

verbunden wie Hand
die andere hält
Schrecken der Nacht
in Licht gebannt
Licht im Grellen
verweht in Wellen
Licht und Nacht
und Nacht und Licht
verflicht´ dein Sein
zum Zopf ohn End

Eideen, 4.10.16

Nada Brahma




Alle Worte der Welt zerfallen zu Staub, wenn du im Ton aufgehst.
Alles, was wir sind, ist nichts weiter als Ton und Schwingung.
Nada Brahma Nada Brahma Nada Brahma

Eideen, 4.10.16

Montag, 26. September 2016

Verfallsdatum für die Liebe

Verfallsdatum für die Liebe

Hat die Liebe so etwas wie ein Verfallsdatum?
Ist es ihr vorausgedeutet, wann sie beendet ist?
Und was kann man dagegen tun, ausser
sich damit abfinden?
Liebe kann man nicht festhalten,
denn man kann sie nicht mal halten.
Also wie kann man sich ihrem
Verfall entziehen?
Ich hatte da mal etwas geschrieben,
dass man ihr auch gleichzeitig
nicht entkommen kann,
indem man sie wegsperrt.
Das Festhaltedatum
könnte also das
Wegwerfdatum
für die Liebe sein...
so oder so ähnlich...

Eideen, 26.9.16

Die unsichtbare Wand

Die unsichtbare Wand

ist eine Mauer des Schweigens,
des nicht Daseins, des nicht Sprechens,
einfach weg sein.
Ohne Ende, ohne Abschied,
in Feigheit, in Verstummtheit, in Scham.

Und doch diese Waffe wird gerne benutzt,
für den, der weiss, dass dies
die schmerzhaftesten Wunden
hinzufügt.
Schmerz der Verachtung.

Wieviel Selbstverachtung
hat man in sich,
um so zu enden?

Eideen, 26.9.16

Donnerstag, 22. September 2016

Wirklich lieben



Wirklich lieben.

Wer riskiert das schon
heute in dieser lieblosen Welt.
Es muss wohl das Lebensgefaehrlichste
überhaupt sein. Gefährlicher als Hassen
oder Toeten.


Und tatsächlich du kannst ein Kind
kriegen und es nicht wirklich lieben.
Oder einen Job machen und ihn nicht
lieben.

Oder leben und dein Leben hassen.
Und trotzdem nichts veraendern.

Weil lieben, wirklich lieben,
wuerde dich vollends verletzbar
machen.

Und das ist zu gefährlich.
Dann kommen sie alle und
zerfetzen dich.

Und du bist ein Nichts.
Aber wenigstens hast
du geliebt.

Eideen, 22.9.16

Herbsteinblicke




Herbsteinblicke

und dann wach ich auf
strecke meine Zehen raus
es ist kälter als unter der Decke

ich verkruemel mich wieder
denn hier ist es warm und weich


es ist Herbst und ich mag mehr
nach innen als nach aussen schaun

all das bunte Laubwerk flattert und
lockt mich doch nicht mehr hinaus

ins weite Land

mag mich zurückziehn und meine
Kräfte sammeln und bündeln
die Säfte konzentriern

Eideen, 22.9.16

Freitag, 16. September 2016

Herbstblätterrascheln


Herbstblätter rascheln
mir Geschichten dieses Jahres
zu
was blieb von allem Rauschen und Zischen,
was blieb von allem Raunen und Staunen,
was blieb von allem Stöhnen und Lechzen...




das Rascheln der Blätter, 
die ihre Geschichte
mit dem Wind teilen,
und sich gegenseitig
zuflüstern:

ALLES vorbei, alles vorbei,
lasse los und mach dich frei...
alles vorbei, alles vorbei,
lasse los und mach dich frei...

frei wie der Wind gleite durch
die Lande,
lass schweben
deine letzten Blätter...

geniesse die feurigen Farben,
den letzten bunten Gruss,
das Leben dreht nun leiser...

auf nassen, kalten Sohlen
und kargen, geborgenen
Innenwegen.
Eideen, 16.9.16

Donnerstag, 15. September 2016

Ich liebe den (was keine Priorität hat)




Ich liebe den


Ich liebe den, den du nicht kennst,
ich liebe den, den du nicht lebst,
ich liebe den, den du nicht willst,
den Teil deiner Seele, den du tief
in dir verborgen hälst aus
lauter Angst
wieder abgewiesen zu werden.
Du lebst den angepassten,
lieben Familienvater,
der sich sorgsam kümmert.
In dieser Rolle gehst/gibst du
auf
in deinen sicheren Gefilden.
Doch dein wahres Selbst
liegt verkümmert, verborgen
und völlig verdrängt
in den Katakomben
deiner Seele.
Wie lang noch wirst du
deine Oberfläche
beruhigt halten
und die tiefe mächtige
See- le
gefangen halten,
in Ketten gesetzt,
damit sie
ja

nicht losfliege,
sich selbst zu leben,
in ihrem freien
liebenden Ausdruck,
in ihrem ureigenen
Tanzflug ihrer Schönheit...

Eideen, 15.9.16

Dienstag, 13. September 2016

free

like a butterfly
is free
non catchable
otherwise
its dead

new for
transformation


Eideen, 13.9.16


Montag, 12. September 2016

Wie oft

Wie oft

wird dein Herz brechen,
bis es versteht...
wie oft wirst du dich verlassen
müssen, um dir auf ewig selbst
treu zu bleiben...
wie oft wirst du auf dich zurückgeworfen
und klopfst dir den Staub und das schmutzige
Blut von den Schultern...
wie oft wirst du dich selbst verlassen finden
und den Weg zurück nach Hause
antreten...
wie oft wirst du dich aufgeben in einer wahnen
Hoffnung auf Liebe...
wie oft noch...

Eideen, 12.9.16

Dienstag, 30. August 2016

Flucht vor der Liebe

Fuer manche Menschen bedeutet, geliebt zu werden,
ein unerträglicher Schmerz.
Denn diese Liebe anzunehmen, wuerde bedeuten:
Liebenswert zu sein.
Also ist es einfacher zu vermeiden
und die Liebe abzuwehren.

Jedoch irgendwann holt sie einen heim.

A.López

Sonntag, 14. August 2016

Poesiefreie Zone

Poesiefreie Zone
Heute bin ich unpoetisch,
heute sprech ich geradeaus.
Heute wollen die Dinge beim Namen genannt werden,
nicht mehr in Hieroglyphen gebettet.
Lang genug haben sie darin geschlafen,
die Tatsachen, die ueber uns wachen
und uns den Schlaf rauben,
das wir keine Träume mehr träumen,
sie mit den Waffen der eiskalten Realität umzäunen.
Heute mach ich die Augen auf und schau geradeaus.
Heute blick ich nach vorne
und geh meinen Weg.

Eideen, 14.8.16

Pflichtbewusstsein

Pflichtbewusstsein

Ich bin nicht dafür da deine Bedürfnisse
zu befriedigen.
Ich bin auch nicht dafür da dein Pseudobewusstsein
zu befriedigen.
Wenn du der Ansicht bist, etwas von mir verlangen
zu dürfen oder müssen,
dann darfst du gerne dieser Ansicht bleiben.
Wirst du aber mit einer Forderung an mich herantreten,
indem du an mein Pflichtgefühl appellierst,
wirst du auf leere Räume stossen.
Ich bin für mich selbst verantwortlich und entscheide
selbst, ob ich etwas für dich tun möchte.
Wie schwierig ist es einen Wunsch oder eine Bitte
anzubringen?
Wie schwierig ist es um Verzeihung zu bitten?
Wie schwierig ist es sich selbst oder sogar noch vor
jemand anderes Fehler einzugestehen?
Wie erleuchtet kannst du dich sehen,
und steigst doch nicht von deinem hohen Sockel
hinab und trittst in Blickkontakt?
Weit mehr Gesten, die uns trennen, schwirren in
der Luft herum, weit mehr offene und versteckte
Kriegserklärungen.
Ein Krieg beginnt, wenn Grenzen nicht respektiert werden,
es braucht jeder seinen Raum und es ist auch genug Raum
für alle da.
Aber ich kann nicht einfach durchrennen.
Ungefragt.
Es mangelt dieser Welt an Sehen und Schauen.
Jeder rennt mit seiner gefärbten Brille herum und
kann von seinem Standpunkt nicht ab.
Diese Schwäche zeigen, indem ich mich zeige.
Das Schwache darf nicht schwach sein in der Welt
und das Starke darf nicht stark sein in dieser Welt.

Eideen, 14.8.16

Freitag, 12. August 2016

weit mehr

weit mehr
fürchten wir uns vor Liebe,
denn vor Schmerz oder Hass.
So sehr haben wir uns an diesen
pervertierten Dauerzustand gewöhnt,
dass geliebt werden und lieben
schier ausserirdisch erscheint
und unmöglich angenommen
werden kann.
Ja die Liebe ist, vor der wir uns
am besten zu fürchten wissen.
So nah kommt sie uns,
so unausweichlich,
dass wir in ihr nur Schreckliches
entdecken mögen,
um ihr auch noch
das Kleid der Unschuld
vom Leibe zu zerren,
sie zu vergewaltigen,
weil nicht sein darf,
was nicht kann.
Eine Haut von Schrecken,
Scham und Schande
überzieht den ganzen Planeten.
Darunter klebt und schmiert es
gewaltig.
Und kein Lichtstrahl erreicht
die Hautschichten darunter.
Wie kann nur Lebensfunke
sich entzünden erneut?

Eideen, 12.8.16

Donnerstag, 11. August 2016

blutendes Herz

Mein Herz blutet und will
nicht aufhören zu fliessen.

Es findet nicht die Hand,
die den Schmerz stillt.

Sie findet nicht den Ort
des Trostes.

Heimatlos irrt es umher
und will nicht begreifen.

Was nicht sein darf,
kann nicht sein.

Stärker als die Liebe
gebärdet sich die Angst.

Stärker als die Liebe
gebärdet sich die Unmöglichkeit.

Doch, was wahr ist,
verschwimmt hinter blutenden
Spiegeln.

Eideen, 11.8.16

Montag, 8. August 2016

Nein

Nein,

ich werde nicht den ersten schritt tun,
soviele erste schritte bin ich schon gegangen,
dass es mir wie eine repetition einer repetition
vorkommt...und sich mir nur noch der kopf dreht.

ich kann das gut mit dem ersten schritt,
denn ich bin die, die immer bereit war entgegen kommen
zu zeigen.
doch irgendwann ist schluss damit.
 
ich nehme dir nicht mehr die chance auf mich zuzugehen.
ja ich stehe hier, ich bin doch da, wo ich sein möchte.
muss nicht an den ort kommen, wo jemand abholbereit ist.
 
nein, ich lege mein therapeutendasein für immer ab,
lege diese gut bekannte rolle ab.
ich bin müde des gebens und ich bin jetzt einfach für
meine bäche und flüsse und seen da.
 
sie schauen traurig und trüb aus ihren gewässeraugen.

Eideen, 8.8.16

Sonntag, 7. August 2016

Die Zeit heilt alle Wunden?

Die Zeit heilt alle Wunden?

Die Zeit lässt alle Wunden verblassen. Im Grunde bleibt nur das Schöne. Das Vergessen des Schmerzes hilft dabei vor neuem möglichen Schmerz zu flüchten. Wenn man im Schönen ist, kennt man nicht den Schrecken, wenn man im Schrecken ist, kennt man nicht mehr die Freude.
Doch kann man immer zur Freude verführt werden.
Aber am Ende des Lebens holt es einen wieder ein oder durch einen schweren Schicksalsschlag.
Da fällt einem alles wieder ein, was man doch im Leben vorhatte, was man für Möglichkeiten ausgeschlagen hat, welche Chancen man nicht ergriffen hat,
wirklich lebending zu sein und sich zu erleben in grösster Freude und grösstem Glück...

Das ist eines, was Sterbende wirklich bereuen.
Da gibt es auch einen Film, wo dies gezeigt wird.
Es macht einen noch am Ende traurig, wenn man Chancen,
die mit dem Herzen zu tun haben, nicht ergriffen hat.
Und dann ist es zu spät.
Und dann ist es vorbei...das wars.
Darum heisst es ja, lebe so, als wenn heute dein letzter Tag wäre.
Das bedeutet wiederum, vergiss nicht den Menschen, die du magst und liebst ihnen heute noch zu sagen, wie sehr du sie lieb gewonnen
hast.

Eideen, 7.8.16

Samstag, 6. August 2016

Mit den Augen des Liebenden

Mit den Augen des Liebenden

Ich kenne dich und deine tiefsten Ängste
und deine tiefsten Wünsche.
Ich bin dein Seelenfreund und dein grösster Feind.

Wer, wenn nicht ein Liebender durfte das erfahren.
Wer, wenn nicht ein Sehnender durfte das schauen.
Wer, wenn nicht ein Wissender durfte das erkennen.

Warum sollte ein Liebender dies zu seinem Vorteil nutzen?

Nein, nicht die Liebe kippt in Feindschaft.
Es ist nur das Unbeantwortete
in deinem sich entziehenden Blick.

Ana López, 7.8.16

Zu sehr lieben

Zu sehr lieben
Du bist nicht mehr mein erster Gedanke und mein
letzter Gedanke am Tag.
Nur manchmal noch huscht du vorbei und es schmerzt
in meiner Brust, wie wenn du zufällig mir
über den Weg gelaufen wärest.
Ich mag mich nicht mehr dem Verlust ergeben.
Nie war ich dein erster Sonnenstrahl und letzter Kuss zur Nacht.
Fremd war ich in fremden Räumen.
Unaufgeräumtes Zaumzeug.
Die Angst hat über die Neugier gesiegt.
Die Sicherheit über das Verlangen.
Auch wenn es kein Schlachtfeld war,
liegt das Innere verwundet da.
Eideen, 7.8.16

Sonntag, 31. Juli 2016

Verrückte Welt



Verrückte Welt

Es hilft weder dir noch
der Welt, wenn du dich von ihrer
Verrücktheit mitzerren lässt.
Ein Atemzug, ein Schritt,
ein Atemzug, ein Schritt,
es geht nur eins nach dem
andern.
Du hilfst der Welt und vor
allem, dir selbst,
in dem du dich voll auf
 deine Mitte,
so du sie kennst,
zentrierst.
So wirst du selbst zum
in sich selbst
stabil
kreisenden Universum,
 lässt keinen
Schleudergang in dein
System.
Eideen, 31.7.16

Mittwoch, 27. Juli 2016

Mermaids Song


Mermaids song

call me, hold me...
so long i´ve been waiting...
it seems like aeons...
neverending still standing
and waiting...


like a stone figure
at the beach near the sea
learning and yearning
from the sea

finding me desolating
and hopeless,
perhaps i must forget
who i am, and loose
all my stone form...

washing it away by the
salted water till
i am so round and
smooth, that nothing
can hang on me...

Eideen, 27.7.16

Sprung ins kalte Wasser oder circulus vitiosus




Sprung ins kalte Wasser oder circulus vitiosus
und dann kommt jemand und sagt,
dann tus doch, und du weisst du kannst es,
und dann hast du die Verpflichtungen,
dann denkst du, es muss doch einen Weg dazwischen
geben.
Dann schacherst du und scharrst mit
den Hühnerbeinchen, suchst dir deine paar Würmer
zusammen, hoffst auf eine freie Ecke im Hühnerstall
und sammelst deine Kräfte für ein Kikeriki.
Und dann stellst du fest, du bist nur ein Huhn,
denn aus deinem Halse kommt nur ein gurrendes Gackgack.
Und aus der grossen Freiheit wurde wieder nix,
ein Huhn ist eben ein Huhn und kein Adler.
Wie soll ein Huhn im Hühnerstall
denn fliegen lernen?
Eideen, 27.7.16

was heute noch zählt...




Was heute noch zählt..

und das meiste von uns
bleibt im Dunkeln
und das meiste von uns
bleibt ungesagt
und ungefühlt.


Die grossen Gefühle
sind unbeliebt geworden.
Man redet viel über sie,
aber sie sollen bloss
nicht zu nahe kommen.

An ihnen kann man sich
die Finger oder sogar seinen
ganzen Leib verbrennen.
Dann doch lieber nüchtern,
sachlich und realistisch

den Tat-sachen ins Auge sehen,

anstatt in zwei liebende Augen
zu blicken.

Eideen, 27.7.16

Dienstag, 26. Juli 2016

Believing




My religion is Love.

My church is Mother Nature.

My god is all that brings me life force.

Eideen, 26.7.16

Montag, 25. Juli 2016

In mir der Baum






                                             Foto: Granatapfelbaum in der Alhambra, Granada


In mir der Baum

Es wuchs in meiner Stirn
ein Baum,      
er wuchs nach innen.
Seine Wurzeln sind Venen
und Nerven sein Geäst.
Sein wirres Blattwerk Gedanken.
Deine Blicke entzünden ihn
und seine Schattenfrüchte
sind Blutorangen,
sind funkelnde Granatäpfel.

                             Er erscheint
in der Nacht des Körpers,
dort drinnen in meiner Stirn,
der Baum, er spricht,

                             komm näher, hörst du ihn?

Ana María López


Eigene Übersetzung

Des Gedichtes Árbol adentro von Octavio Paz

Sonntag, 24. Juli 2016

Gedanken in dieser Zeit

Eine Gesellschaft, die massenhaft narzisstische gestörte Persönlichkeiten produziert, sollte sich nicht wundern, was diese dann tun. Es hat alles Ursache und Wirkung. 
Für mich steht am Anfang: Wie gehen wir mit unseren Kindern und Jugendlichen um? Wo haben sie Vorbilder? Haben sie überhaupt noch welche? Welche ethischen Werte werden vermittelt?Werden überhaupt ethische Werte vermittelt und wenn ja welche?
 
Halt die Klappe, pass dich an, mach was Mama,Papa sagt, sonst dreht sich der Geldhahn zu. Gehorche, beachte die Regeln, schon im Kindergarten ab 1 Jahr!!! Was soll am Ende dabei rauskommen? Wenn sämtliche wirkliche Individualität unterdrückt wird? 
 
Menschen, die nicht wissen, wer sie sind, ausser, dass, was man ihnen vorgebetet hat, wozu sie zusammen getackert wurden. Das ist aber kein Menschsein, die urgewaltigen Kräfte dahinter bahnen sich mit umso mehr Gewalt ihren Weg.... 
 
Was ist die andere Seite von Gewalt??? Es ist Urlebendigkeit, Selbstbestimmung. Die grosse Wurzel von Gewalt, die ich heutzutage wahrnehme, ist eben nicht zu viel Freiheit, sondern mangelnde Freiheit und Selbstbestimmung. 
 
Wenn ich nicht mehr nur total fremdbestimmt lebe, mich selbst in meiner Kraft und Eigenmacht erleben kann, brauche ich nicht mit brachialer Gewalt in einem einmaligen Gewaltakt zeigen, wer ich bin und was ich kann. 
 
Denn wie gross muss die Not sein, dass ich für einen kurzen Moment vermeintlich meine grosse Macht erlebe, wissend, dass ich das Danach nicht ertrage und mir selbst das Ende setze?
Wieviel Genugtuung erreiche ich, wenn ich 9 Menschen töte und dann mir selbst das Ende setze? 
 
Vermeintlich weiss ich dann nicht mehr, was ich getan habe, denn ich bin tot, aber leider genau so ist es nicht. 
 
Genau dies zählt auch zu Ethik, die nicht vermittelt wird.
Wer sagt, das der Tod das Ende ist? Vielleicht ist der Tod der Anfang? Wenn der Tod der Anfang von Leben ist, willst du so anfangen? Als Massenmörder? 
 
Ich weiss, keine leichte Kost für Sonntag, aber wir haben uns dieser Diskussion zu stellen. 
 
Ich bin ein anderes Du, In lak esh. 
 
Eideen, 24.7.16