Sonntag, 23. Oktober 2016

Das Schweigen der Worte

Das Schweigen der Worte

Wie im Stummfilm laufen sie an mir vorbei
und tanzen einen wilden Tanz der Buchstaben.
Kein Sinn trifft mein Ufergras,
keine Regung tropft in meine Pfützen.
Hohl und leer sind sie geworden,
wie unter fernen Schreien weit fort
getragen.
Das, was zu sagen wäre, bleibt ungesagt,
das, was zu berühren wäre, bleibt in starrer
Geste.
Das, was zu wagen wäre, bleibt mutlos
entkräftet.
Das, was zu hoffen wäre, sinkt hinab
ins uferlose Jenseits.
Das Schweigen im Wort, wie aufgestellte
Speere richten sich die Buchstaben
gegen all das Ungesagte.

Ana López, 23.10.16

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