Donnerstag, 14. Mai 2015

Juan Ramón Jiménez

Juán Ramón Jiménez ist für mich wie Magie. Sobald ich ein oder zwei Gedichte von ihm gelesen habe, ist es wie eine magische Berührung und ich schaue die Welt mit kindlicher Verzückung, erinnere mich an mein Seelenerbe und Seelenpotential. Es ist als fasste er mit zarten Banden ans Innere meines Seins.
Immer wieder wie neu ist das Lesen seiner unvergleichbar naiven, schönen, unbefleckten Lyrik, die weit bis ins Heute reicht.
Unzerstörbar seine Liebe zu seinem Esel Platero. Kinder wie Erwachsene gleichermassen verzaubert mit einer unfassbaren Liebe, die im Keim jeden erreichen muss, weil sie eine Wahrheit über unser ewiges Sein vermittelt
in einer Sprache, die an Klarheit und Einfachheit fast nicht steigerbar ist.
Moguer, eines Tages werde ich das Dorf deiner Geburtsstätte besuchen und dort deiner unendlich schönen Seele wiederbegegnen.

Espera , luz, espera!
- Y corro ansioso, loco -.
!Espera, luz, espera!
-Espera, y cuando voy
a llegar a su lado, se oscurece,
fría.-
! Espera, luz, espera!
- Y me echo al suelo, como un nin~o,
llorando para mí, sin verla ya:
Espera...luz...espera
@J.R.Jiménez

Warte, Licht, warte!
-Und ich lauf´ begierig, närrisch.-
Warte, Licht, warte!
-Es wartet, doch wenn ich in seine Nähe
komme, wird es dunkel,
kalt.-
Warte, Licht, warte!
-Und ich wälze mich am Boden, wie ein Kind,
für mich weinend, ohne es erneut zu erblicken:
Warte ... Licht ... warte ...

aus: "Herz, stirb oder singe"; Gedichte von J.R. Jiménez, mit Zeichnungen von Matisse, Diogenes, übersetzt/übertragen von Hans Leopold Lavi, hier mit kleinen Änderungen in der Übersetzung von mir.

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